Marc Freund

Professor van Dusen (15):
Professor van Dusen in der Totenvilla

Label: Allscore
1 CD; Spieldauer: ca. 70 Minuten


Regie: Gerd Naumann
Komponist: Christian Bluthardt
Sounddesign, Mischung & Master: Tom Steinbrecher



Sprecher:
Professor van Dusen: Bernd Vollbrecht
Hutchinson Hatch: Nicolai Tegeler
sowie Thomas Schmuckert, Jürgen Thormann, Jörg Hengstler, Rainer Brandt, Yvonne Greitzke, Achim Buch, Jenny Löffler, Tim Knauer, Marieke Oeffinger, Heiko Akrap


Inhalt:
Unverhofft kommt oft. Und so kommt es, dass Professor van Dusen und Hutchinson Hatch nicht, wie vorgesehen, bei einem wissenschaftlichen Vortrag landen, sondern inmitten des Berliner Grunewalds. Dort, in einem abgelegenen Haus, machen die beiden eine entsetzliche Entdeckung: Dreizehn Leichen, die im Frack um einen Tisch herumsitzen. Bei den Nachforschungen stößt van Dusen schon bald auf eine Gestalt, die hinter vorgehaltener Hand Das Gespenst von Berlin genannt wird. Doch was hat es damit auf sich? Die Denkmaschine muss erst das Rätsel der dreizehn Toten lösen, um die Spur des Verbrechers aufnehmen zu können.


Kritik:

Professor van Dusen in Preußen, genauer gesagt in Berlin! Kaum den Fall "Zocker, Zossen und Zinnober" (Originalfall von Michael Koser) gelöst, stolpern die Denkmaschine und ihr Chronist Hutchinson Hatch wieder in ein neues Abenteuer:

Dank des Ungeschicks ihres Droschkenkutschers Heino Habicht landen die beiden tief im Grunewald und stoßen dort auf ein Anwesen, in dem dreizehn Leichen auf sie warten...

Was hat es mit den um einen Tisch drapierten Toten auf sich? Gemeinsam mit dem Berliner Kommissar Reinecke (genannt "der Fuchs") machen sich die Gäste aus Übersee auf Spurensuche und sehen sich schon bald mit einem ihrer größten Gegner konfrontiert: dem Gespenst von Berlin!

Herrlich, was Autor Marc Freund aus dieser Folge alles herausholt: viel Flair, ach was, wirklich sehr viel Flair durchzieht den nunmehr 15. Fall der neuen van-Dusen-Reihe - sowohl was das Zeit- als auch das Ortskolorit ausmacht. Man spürt förmlich, wieviel Spaß Marc Freund bei der Arbeit hatte - allein schon die köstlichen deutschen Namen, die Eingangsszene mit der zackigen Familie Gerhard - die Bezugname auf die noch in den Kinderschuhen steckende Autoindustrie und den preußischen schneidigen Lebensstil der Jahrhundertwende - das ist ganz formidabel!

Auch was die Spannung angeht, spielt der Fall "Totenvilla" auf hohem Niveau, und der Professor bekommt mit dem Gespenst von Berlin einen beinahe ebenbürtigen Gegner vorgesetzt, der schon jetzt viel Potenzial birgt. (Was da wohl noch nachkommt?!?)

Der Spaß, der hier hörbar in die Produktion einfließt, macht bei der herrlichen Story aber nicht Halt - auch die Sprecher agieren mit viel Eifer und beinahe ausgelassen, und so trumpfen neben den tadellosen und bestechend aufspielenden Hauptsprechern Bernd Vollbrecht und Nicolai Tegeler diesmal vor allem Jörg Hengstler als Dr. Raguse, Rainer Brandt (deutlich gealtert, aber mit viel Eifer bei der Sache), Yvonne Greitzke, Thomas Schmuckert und Heiko Akrap als orientierungsloser Kutscher Habicht auf Top-Niveau auf.

Wie üblich ist die Produktion bis ins Kleinste liebevoll ausgeführt - vom schönen Cover über die Musik bis hin zur atmosphärischen Soundkulisse.


Fazit:

Professor van Dusen in Berlin (hoffentlich nicht zum letzten Mal) - mit Zylinder und Zyankali: hervorragende Folge der schönen "Neuen" Van-Dusen-Reihe von Allscore - Hörtipp, Damen und Herren, jawoll, Hörtipp!! ;-)



Infos und Hörproben: http://www.allscore.de/ und http://www.highscoremusic.com/