Michael Koser

Prof. Dr. Dr. Dr. Augustus von Dusen 12:
Stimmen aus dem Jenseits

ISBN-13: 978-3943166712
Verlag: Highscore Music (2015)
59 Minuten (+6); 1 CD
Produktion: RIAS Berlin 1980

Produzent & Initiator der CD-Auflage: Sebastian B. Pobot, Highscore Music
Regie: Rainer Clute; Aufnahmen: RIAS Berlin
Covergestaltung: Lars Vollbrecht
Illustrationen: Lars Vollbrecht und Gerd Pircher



Sprecher:
Professor van Dusen - Friedrich W. Bauschulte
Hutchinson Hatch - Klaus Herm
Kriminalpolizei-Oberrat von Bliemchen - Otto Czarski
Gabriel Schönthau, Hofpoet - Jürgen Thormann
Baronin von Ziegenhain - Maria Axt
Erbprinz Amadeus Heinrich - Hans Werner Bussinger
Graf Páloczi - Georg Corten
Gendarm Meier Zwo / Hotelwirt - Paul Paulschmidt

Inhalt:
Seine Durchlaucht, Fürst Amadeus Heinrich XII. von Schleuß-Reitz-Wittgenstein, zu dessen Fürstentum das kleine Bad Emsingen gehörte, lag im Sterben. Just zu dieser Zeit weilte Professor Dr. Dr. Dr. van Dusen an diesem Ort. Man ist in erlauchter Runde. Nicht nur der ungarische Graf Páloczi und die Baronin Ziegenhain zählen zu den Gästen des Hotels Amadeus Heinrich, auch der Erbprinz des Fürstentums gibt sich die Ehre. Gelangweilt bringt man sich durch den Tag. Wen wundert es also, dass alle vor Begeisterung jubeln, als sich Madame Cassandra, das weltberühmte Medium ankündigt. Alle eilen in die Villa Waldesruh, wo Madame in einer Privat-Séance ihre spiritistischen Fähigkeiten zum besten geben will. Mit Skepsis verfolgt der Professor Madame Cassandras theatralisches Getue. Zum Schluss nimmt sie den Erbprinzen in Audienz unter vier Augen, um ihm ein Staatsgeheimnis anzuvertrauen. Steht dieses in unmittelbarem Zusammenhang mit seiner Entführung noch in derselben Nacht?

Kritik:

Erholung? Eine Woche geistiger Trägheit reicht doch wohl! Der Professor ist geistig unterfordert vom vielen Urlauben in Europa und lässt sich darum gerne bitten, das Verschwinden von Kronprinz Amadeus Heinrich zu untersuchen. Inmitten der kurstädtischen Behäbigkeit von Bad Emsingen taucht dann auch noch das spiritistische Medium Madame Cassandra auf. Doch der Professor lässt sich nicht ablenken...

Die Europareise von Professor van Dusen und Hutchinson Hatch führt die beiden Globetrotter in dieser zwölften Folge nach Bad Emsingen, einem 2000 Einwohner großen Flecken im Fürstentum Schleuß-Reitz-Wittgenstein.

Wir schreiben das Jahr 1905, und erneut versprüht "Stimmen aus dem Jenseits" die gelungene, faszinierende Mischung aus Zeit- und Lokalkolorit, die man aus der grandiosen Reihe kennt und liebt.

Kriminalistisch eher durchschnittlich angelegt, wie auch Michael Koser gerne zugibt, glänzt die Folge vor allem durch die atmosphärischen Details und bietet mal wieder viel leisen Humor, feine Ironie und skurrile Situationen sowie eine Reihe von urkomischen Namen und Charakteren, etwa den Hofdichter Gabriel Schönthau (gesprochen von Jürgen Thormann).

Neben Thormann glänzen das Duo Friedrich W. Bauschulte und Klaus Herm in ihrer unerreichten Interpretation der Hauptfiguren Dusen und Hatch, in weiteren Rollen sind Hans Werner Bussinger, Otto Czarski, Maria Axt, Georg Müller-Karbach und Paul Paulschmidt zu hören.

Einmal mehr gibt es eine dichte, liebevoll gewobene Klangkulisse, die das Hörspiel auch bis ins kleinste Detail "lauschens"wert macht.

Diesmal besonders interessant ist der letzte Track, in dem sich Regisseur Rainer Clute und Autor Michael Koser über Grammophone, Gastsprecher und Kürzungen austauschen.

Hingucker sind wie üblich auch die beiden Coverversionen von Lars Vollbrecht und Gerd Pircher (Wendecover innen), eins schöner als das andere.

Fazit:

Erneut ein feiner Fall der herausragenden Van-Dusen-Reihe - diesmal vor allem atmosphärisch und humoristisch sehr gelungen - Empfehlung!

Infos und Hörproben: http://www.highscoremusic.com/