Michael Koser

Prof. Dr. Dr. Dr. Augustus von Dusen 09:
Ein Mörder bei Madame Tussaud

Gesamtspielzeit: ca. 56 Minuten
Produktion: RIAS Berlin, 1979
Label: Highscore Music


Produzent & Initiator der CD-Auflage: Sebastian B. Pobot, Highscore Music
Regie: Rainer Clute; Aufnahmen: RIAS Berlin
Covergestaltung: Lars Vollbrecht
Illustrationen: Lars Vollbrecht und Gerd Pircher



Sprecher:
Professor van Dusen: Friedrich W. Bauschulte
Hutchinson Hatch: Klaus Herm
Direktor Bunny: Moritz Milar
Max Nicholas: Andreas Thieck
Oberst Pickersgill: Eric Vaessen
Inspektor Smiley: Rudolf Wilhelm Marnitz
Prunella Winters: Liane Rudolph-Amacha
Kassiererin: Gabriele C. M. Markwald-Litty



Inhalt:
Ein Gast des Londoner Nobelhotels Savoy wird unter mysteriösen Umständen ermordet, und der Direktor wendet sich an Professor van Dusen. Bald steht fest: Es geht um Spionage, um die Pläne zu einem neuartigen, luftgekühlten Maschinengewehr. Der Professor braucht nicht lange, um den Täter zu identifizieren. Doch damit ist er noch nicht gefasst. Erst nach einer bizarren Mörderjagd in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett kann der Fall abgeschlossen werden.

Extras auf dieser CD:
Kommentar zu „Ein Mörder bei Madame Tussaud“


Kritik:

Professor van Dusen befindet sich nach seinem spektakulären Aufeinandertreffen mit Sherlock Ho(l)mes (höre Folge 08: Wettbewerb der Detektive) immer noch in London, als ihn der Hilferuf des Hoteldirektors des Savoy ereilt: ein Gast liegt ermordet in Zimmer 412 - tot wie ein Türnagel! Die Denkmaschine erkennt schnell, dass es sich keinesfalls um einen gewöhnlichen Raubmord handelt, sondern um Spionage. Gemeinsam mit seinem Helfer Hutchinson Hatch macht sich der Amateurkriminologe auf Mörderjagd... im weltberühmten Wachsfigurenkabinett der Marie Tussaud.

Eine sehr schöne Folge ist mit "Ein Mörder bei Madame Tussaud" zu hören, die gleich mit zwei Besonderheiten aufwartet: zum einen hat der arrogante Professor eine witzige Begegung im Wachsfigurenkabinett, zum anderen gerät van Dusen in einen moralischen Konflikt, den man so bei ihm nicht erwartet hätte, und der eine weitere Facette seiner - bislang reichlich einseitigen - Persönlichkeit freilegt.

Die Geschichte spielt im Herbst 1903, und wie immer ist die Story fest in ihrer historischen Kulisse verankert: in Europa rangeln die damaligen Großmächte um politische und wirtschaftliche Vorteile, die Dame an der Hotel-Telefonzentrale trägt ein "Reformkleid" und van Dusen flaniert durch das damals schon weltberühmte Wachsfigurenkabinett. Bis ins kleinste Detail stimmt die Kulisse - beinahe überfüllig zu erwähnen, dass auch die im Hörspiel eine gewichtige Rolle spielende Champagnerflasche bestimmter Marke schon damals zu haben war.

Michaels Kosers Krimi-Reihe ist nicht zuletzt wegen ihres großartigen Zeitkolorits so beliebt, das dieses Mal auch zeitgemäß von einigen Musikausschnitten von Edward-Elgar-Kompositionen umrahmt wird. Zudem hat in "Ein Mörder bei Madame Tussaud" der den Fans schon bekannte Inspektor Smiley von Scotland Yard erneut einen Auftritt (selbstverständlich dem Professor wieder intellektuell hoffnungslos unterlegen), so dass die Folge zwar gut als Einzel-Hörspiel funktioniert, jedoch am meisten Spaß macht, wenn sie in der vom Autor vorgesehenen Reihenfolge gehört wird.

Im Cast tauchen neben Friedrich W. Bauschulte als Professor van Dusen und Klaus Herm als Hutchinson Hatch diesmal Moritz Milar, Andreas Thiek, Ortwin Speer, Eric Vaessen, Liane Rudolph, Gabriele Litty und Hörspielrecke Rolf Marnitz (hier als Rudolf Wilhelm Marnitz aufgelistet) in seiner Rolle als Inspektor Smiley auf.

Wie üblich gibt es nach dem eigentlichen Hörspiel noch einen informativen Extra-Track mit Kommentaren von Autor Michael Koser und Regisseur Rainer Clute zu hören.

Das Booklet wartet neben Informationen zur aktuellen Folge und zur Serie allgemein auch wieder mit zwei wundervollen Grafiken auf: auf der Vorderseite prangt das liebevoll gestaltete Cover von Lars Vollbrecht, während auf der Rückseite des Booklets das alternative Wendecover von Gerd Pircher untergebracht ist, das die witzigste Szene des Hörspiels darstellt.


Fazit:

Van Dusen unter Spionen: erneut ein großer Hörspaß mit Witz und viel Lokal- und Zeitkolorit - Hörtipp!




Infos und Hörproben: http://www.highscoremusic.com/