Francis Durbridge Das Halstuch Kriminalhörspiel nach dem Fernsehspiel
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Regie: Hans Quest Sprecher: Inhalt: Kritik: Der Audio Verlag hat nun aus der Original-Fersehfilm-Tonspur und einem extra neu eingefügten Erzähler ein Hörspiel "zusammengebastelt", das Durbridge-Fans sehr gefallen wird, ist das Ergebnis doch mehr als gelungen: Der Nostalgie-Charme des Films lässt sich ohne Weiteres aufs Hörspiel übertragen, und so fühlt man sich gleich mit Einlegen der ersten CD in die Zeiten zurückversetzt, als Frauen noch "mein liebes Kind" genannt und Männer "Sonnyboy" gerufen wurden. Vor allem so herrlich altmodische und/oder skurrile Formulierungen wie "Bitte behalten Sie doch Platz", "Eine weibliche Stimme hat angerufen" oder Dialoge wie "Ich fürchte er trinkt." - "Oh, er wird Durst haben." lassen den Hörer vergnügt vor sich hin schmunzeln und entspannt im (virtuellen) Ohrensessel zurücksinken... Die Story selbst kennt - dank des Fernseh-Straßenfegers
- eigentlich jedes Kind: Eine junge Frau wird im beschaulichen Littleshaw
ermordet - mit einem Herrenschal. Fortan beginnt die Suche nach dem mysteriösen
Halstuch und dem Mörder, ein verschwundenes Feuerzeug spielt eine
Rolle, ein abhanden gekommener Mantel und Drohbriege. Alibis fliegen auf
und werden wieder hingebogen, nur um kurz darauf erneut wie ein Kartenhaus
zusammenzuklappen... Und dann geschieht - wie bei Durbridge so üblich
- ein weiterer Mord. Die Original-Schauspieler, also die Sprecher des Hörspiels, sind die Stars der damaligen Zeit: Heinz Drache, Horst Tappert, Dieter Borsche, Hellmuth Lange und viele mehr agieren ganz im kantigen Stil der Sechzigerjahre - und überzeugen auch als "Tonspur". Dazu wird - neu eingemischt - Friedhelm Ptok als Erzähler aufgefahren, um die Szenen zu erklären, die im TV optisch ausreichend waren, aber nun im Hörspiel dringend erläutert werden müssen. Friedhelm Ptok ist ein großartiger Erzähler, das hat er schon sehr oft bewiesen, und seine Stimme passt auch hervorragend ins "Halstuch". Eine wirklich exzellente Wahl. Leider hat man sowohl die schmissige Titelmusik als auch den Erzählpart etwas zu laut eingemischt, und die altersüblichen Tonschwankungen, die vor allem in Teil 4 (der Film wurde ursprünglich als Sechsteiler ausgestrahlt) auffallen, tun ein Übriges dazu, dass man sich nicht allzu weit vom Lautstärkeregler entfernen sollte. Insgesamt ist die Tonqualität des immerhin schon beinahe 50 Jahre alten Klassikers allerdings durchaus bemerkenswert. Wer die Paul-Temple-Hörspiele von Autor Francis
Durbridge kennt und liebt, wird einige Musikstücke entdecken, die
aus der großartigen Temple-Hörspielreihe des WDR mit René
Deltgen stammen: Hans Jönsson war hier wie dort für die Musik
zuständig, und so gibt es richtig gute Kompositionen zu hören.
Die Titelmusik erinnert sogar ein bisschen an Mancini. Fazit: Weitere Infos: http://www.der-audio-verlag.de
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