Inhalt:
Im
toskanischen Volterra geschieht Unheimliches. Die Carabinieri finden die
schrecklich zugerichtete Leiche eines Grabräubers an einer archäologischen
Stätte. So etwas kann kein Mensch getan haben - oder doch? Der junge
Archäologe Fabrizio, der in die Stadt kam, um eine antike Statue
zu untersuchen, befindet sich plötzlich inmitten rätselhafter,
unerklärlicher Vorgänge.
Kritik:
Der
junge Archäologe Dottore Fabrizio Castellani schätzt sich glücklich,
als er die Gelegenheit bekommt, über den "Knaben von Volterra"
schreiben zu dürfen, die über 2000 Jahre alte etruskische Bronze-Statue
eines etwa neunjährigen Jungen. Doch kaum hat er sich voller Eifer
an die Untersuchungen gemacht, erhält er mysteriöse Anrufe,
die ihn unmissverständlich dazu auffordern, sofort seine Untersuchungen
abzubrechen. Fabrizio misst den Anrufen keine größere Bedeutung
bei. Doch während er nachts im Museum arbeitet, finden Carabinieri
die bestialisch zugerichtete Leiche eines Grabräubers. Die riesigen
tödlichen Wunden deuten auf ein Ungeheuer, das mit Fangzähnen
und Klauen die grauenvolle Tat verübt haben muss. Denn wer oder was
sonst könnte einen ausgewachsenen Mann auf so grausame Weise zugerichtet
haben?
Der Tote wurde merkwürdigerweise in unmittelbarer Nähe eines
etruskischen Grabmals gefunden, genau dort, wo Fabrizio dem zuständigen
Sopritendente Nicola Balestra zuliebe zeitgleich bei der Freilegung eines
Etruskergrabes hilft. Fabrizio stößt bei dieser Arbeit allerdings
auf eine Sensation ganz anderer Art: In einem schmucklosen Sarg von ungewöhnlicher
Größe liegen die Knochen eines Menschen - und die eines Tieres.
Fabrizio erkennt rasch, dass es sich um ein Phersu, ein grausames antikes
Bestrafungsritual gehandelt haben muss, das dem Grabräuber-Mord auf
fatale Weise zu ähneln scheint... Und dass das Tier im Grab ein Ungeheuer
gigantischen Ausmaßes gewesen sein muss. Ein seltsames Zusammentreffen,
findet Fabrizio. Doch kann im Ernst ein Ungeheuer, das in keinem zoologischen
Handbuch anzufinden ist, für den grauenvollen Mord an dem Grabräuber
verantwortlich gemacht werden? Und ist genau dasselbe schon einmal vor
über 2000 Jahren geschehen?
Dann fällt ein zweiter Grabräuber derselben Bestie zum Opfer.
Und wie schon beim ersten Mal meint Fabrizio, ein mörderisches Knurren
und Winseln zur Tatzeit gehört zu haben...
Fabrizios Weltbild beginnt zu wanken, als plötzlich eine geheime
alte Inschrift auftaucht, die er als Fluch entziffert: Können die
Auswirkungen des uralten Bestrafungsrituals bis in die Gegenwart wirken?
Zusammen mit seiner engagierten Kollegin Francesca und dem Carabinieri
Reggiani macht er sich auf die lebensgefährliche Suche nach Antworten,
die am Randes des Fassbaren liegen.
Der
Thriller von Valerio M. Manfredi, der geschickt Themen wie Archäologie,
Mystik, übernatürliche Phänomene und wissenschaftliche
Forschung zu einem spannenden Roman zusammenwürfelt, ist absolut
packend und lässt die Spannung nicht einen Moment abreißen.
Grabräuberei, Drohanrufe, sehr viel Action, aber auch eine Liebesgeschichte,
Lokalkolorit und gute Charakterstudien ergeben zusammen ein Hörbuch,
das einen bis zur letzten Minute nicht loslässt.
Was
Sprecher Markus Hoffmann hier bietet, ist echtes Ein-Mann-Kino. Selten
habe ich eine derart intensive Lesung gehört. Stellenweise meint
man, mit im Hubschrauber zu sitzen und Jagd auf die Bestie zu machen oder
mit Fabrizio durch die Katakomben zu schleichen. Eine Hammerleistung!
Die 6 CDs liegen in einer Box mit begleitendem 4-seitigem Booklet. Ca.
alle 5 Minuten ist ein Track gesetzt, der für Hörkomfort sorgt.
Fazit:
Natürlich ist ein Thriller, der mit Übernatürlichem
spielt, nicht jedermanns Sache, aber wer sich darauf einlassen kann, bekommt
mit "Das etruskische Ritual" über sechs Stunden superspannende
Unterhaltung geboten. - Für mich eins der spannendsten Hörbücher
seit dem Jesus-Video und damit ein absoluter Hörtipp für Freunde
des mystischen Thrillers!!
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