Rolf und Alexandra Becker

Gestatten, mein Name ist Cox: Trommeln gehört zum Handwerk

6 Kurz-Kriminalhörspiele
ca. 230 Minuten
Produktion: Bayerischer Rundfunk, 1965
Der Hörverlag
3 CD; ISBN 3-89940-515-3; Euro 19,95

Regie: Walter Netzsch
Sprecher:
Carl-Heinz Schroth, Jürgen Goslar, Ellinor von Wallerstein, Heinz Leo Fischer, Horst Tappert, Horst Sachtleben, Ulrich Bernsdorff u.v.a.

Inhalt:
So kennt man ihn: Wo immer der Gelegenheitsdetektiv Paul Cox auftaucht, steckt er schon mitten drin - meist im Schlamassel. Ob im Fall eines untergetauchten Millionärssohns, eines vertuschten Mords in der Zirkusarena oder als sein Freund Richardson verschwindet - in diesen sechs Kurzkrimis mit Lebemann Paul Cox alias Carl-Heinz Schroth in der Hauptrolle ist immer viel Kurzweil garantiert.

Kritik:

Sechs Kurzkrimis präsentiert der Hörverlag der großen Fangemeinde von Paul Cox, Lebemann und Gelegenheitsschnüffler, in dieser Sammlung: "Trommeln gehört zum Handwerk", "Eine reizende Abendgesellschaft", "Feuerzauber", "Mord mit umgekehrten Vorzeichen", "Das Schaustück" sowie "Das Wundern ist des Müllers Lust". Alle knapp 40 Minuten lang, also gerade recht für die kurze Krimiunterhaltung zwischendurch.

Was gleich auffällt, ist, dass das Konzept der großen Cox-Fälle hier nicht zum Zuge kommt: Cox ist nicht (wie Doctor Kimble) auf der Flucht, sondern löst diese sechs Minifälle gemeinsam mit seinem Freund, dem Privatdetektiv Richardson, der Cox-Hörern schon aus den ersten Abenteuern des schnoddrig-charmanten Helden bekannt ist. Auch weitere alte Bekannte sind mit von der Partie, so zum Beispiel Kriminalinspektor Carter und Sergeant Collins.
Einmal abgesehen von der Tatsache, dass Cox nun die Seiten gewechselt hat und mit den Hütern des Gesetzes an einem Strang zieht, kann sich in diesen Mini-Krimis naturgemäß nicht so eine Riesenspannung aufbauen wie in dem mehrstündigen Cox-Abenteuer "Tod auf Gepäckschein 3311", dafür reicht einfach die Zeit nicht aus. Wer aber die amüsante Unterhaltung mit britisch angehauchtem Krimi-Plot sucht, dazu die "Schnauze" des Paul Cox liebgewonnen hat, der wird auch mit den "Cox-Shorties" seine Freude haben, zumal die Atmosphäre eindeutig stimmt: coole Musik, freche Dialoge und viel Sixties-Flair.

Genügend Tracks (ca. alle 4 Minuten) sorgen für angenehmen Hörkomfort, die Klangqualität ist für eine Aufnahme von 1965 überraschend gut, aber das kennt man ja von vergleichbaren Aufnahmen aus den gepflegten Archiven des Bayerischen Rundfunks bereits.

Interessant am Rande: Diese sechs Fälle wurde später auch fürs Fernsehen mit Günther Pfitzmann in der Hauptrolle adaptiert.

Fazit:

Amüsant und kurzweilig - sechs kleine Appetizer für große Cox-Fans

Weitere Infos: http://www.hoerverlag.de