Rolf und Alexandra Becker

Gestatten, mein Name ist Cox: Tod auf Gepäckschein 3311

Hörspiel - 3 CD(s) / 180 Minuten
Der Hörverlag
ISBN 3-89940-513-7
Euro 24,95

Sprecher:
Carl-Heinz Schroth, Siegfried Lowitz, Konrad Georg, u.v.a.

Inhalt:
Paul Cox, Charmeur und verführerischer Bonvivant, führt ein geruhsames Leben, das durch einen Telefonanruf empfindlich gestört wird: Zwei Damen seien bei seiner Exfreundin Helena. Nicht allein, sondern In Begleitung eines hübschen jungen Mannes. Und weil Cox sich mit so etwas auskenne - der junge Mann sei nämlich tot, und nicht etwa einfach gestorben, wie man so stirbt, sondern ermordet - möchte er doch bitte einmal kurz vorbei kommen...

Kritik:

Eingefleischten, langjährigen Fans sind die humorigen Krimi-Hörspiele der Beckers gut bekannt: "Dickie Dick Dickens", "Die Experten" und die "Cox"-Fälle sind wohl die berühmtesten Serien des Ehepaars, die teilweise auch ihren Weg ins Fernsehen schafften.
In den Fünfzigerjahren war allerdings das Radio das "Straßenfeger"-Medium schlechthin, und wenn es im wöchentlichen Rhythmus hieß: "Gestatten - mein Name ist Cox", dann saßen ganze Familien am heimischen Röhrenradio und lauschten den kriminalistischen Abenteuern des Lebemanns Paul Cox, der von einem Mordfall in den nächsten schlitterte. Spannend und sehr unterhaltsam ist auch "Tod auf Gepäckschein 3311", ein Hörspiel des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahre 1959, in dem der große Carl-Heinz Schroth (wieder einmal) den Paul Cox mimen durfte und mit viel Gefühl für Improvisation der Rolle seinen ganz persönlichen Stempel aufdrückte. Für viele Hörer ist Schroth DER Paul Cox schlechthin.

Wie der Titel schon verrät, spielt dieses Mal ein mysteriöser Gepäckschein eine entscheidende Rolle. Cox, der von zwei ihm unbekannten Frauen per Telefon in die Wohnung seiner Exfreundin Helena Bernhardt gerufen wird, weil dort die schmucke, sehr blonde Leiche eines jungen Mannes liegt, findet bei seinem Eintreffen vor Ort zwar noch die Leiche vor, aber nicht mehr die beiden Frauen... Dafür findet er aber einen Gepäckschein im Schuh des Toten. Dies ist der Beginn eines Abenteuers, das Cox quer durch Europa führt: Der Koffer, den er mit dem Gepäckschein abholt, bekommt alsbald Füße... Per Auto, Schiff und Flugzeug scheint Cox nun immer einen Schritt hinter dem mysteriösen Unbekannten herzuhinken, der auch vor Mord nicht zurückschreckt, und auch Helena, die von der Polizei des Mordes verdächtigt wird, scheint unauffindbar. Nicht nur, dass Cox alle Hände voll zu tun hat, den Anschluss bei dieser rasanten Verfolgungsjagd nicht zu verlieren, nein, auch ihm sitzen Verfolger im Nacken: Kriminalinspektor Carter (famos: Siegfried Lowitz) und sein Gehilfe sind ihm auf den Fersen, und auch ein Bekannter von Cox, der Privatdetektiv Thomas Richardson, mischt kräftig mit.

Unter der Regie von Walter Netsch und mit der Musik von Karl Popper entstand ein typischer 50er-Jahre-Krimi, der auch heute noch fesselt und für drei Stunden kriminalistischen Hörspaß sorgt. Die Tonqualität der alten Aufnahme ist sehr gut, aber der Bayerische Rundfunk ist ja bekannt für seine exzellente Archivpflege. Die drei jeweils ca. 60-minütigen CDs sind in ca. 5-minütige Tracks unterteilt, und die CDs liegen in 2 Jewelcases in einem schmucken Pappschuber. Die Präsentation ist sehr schön - ganz im 50er-Jahre-Stil. - Eine rundum gelungene Produktion, die der Hörverlag dankenswerterweise wieder der Hörerschaft zugänglich macht. Hoffentlich werden auch die weiteren Cox-Hörspiele ins Programm aufgenommen!

Fazit:

Ein Juwel der Hörspielgeschichte - Paul Cox jagt einen Koffer und einen Mörder quer durch Europa - wer die Krimis der 50er-Jahre liebt, kommt an "Tod auf Gepäckschein 3311" nicht vorbei. Hörtipp!