Rolf und Alexandra Becker Gestatten, mein Name ist Cox: Heißen Dank fürs Kalte Büffet Hörspiel - 3 CD(s) / 185 Minuten |
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Sprecher: Regie: Heinz-Günter Stamm Inhalt: Kritik: Gibt es wohl noch einen Hörspielkrimihelden wie Paul Cox? Wie schafft der Kerl das nur immer wieder, sich in Schwierigkeiten zu bringen?! Paul Cox, Lebemann und Charmeur aus Leidenschaft, zieht die Probleme an wie Motten das Licht. Eine merkwürdige Einladung bringt dieses Mal sein Leben durcheinander: Kaum im Hause der Familie Gatewell angekommen (die er kaum kennt), liegt ihm schon die erste Leiche buchstäblich in den Armen: es handelt sich um die "Haustochter" der Gatewells, die Paul zudem noch einen herzzerreißenden Abschiedsbrief geschrieben hat. Kleiner Haken bei der Sache: Cox sah die junge Dame am Tag der Cocktailparty zum ersten Mal! Doch nicht genug damit. Ein Landstreicher, der Cox den Brief der so plötzlich Verblichenen an der Haustür überreichte, stirbt kurz darauf. Ist das alles nur ein merkwürdiger Zufall? Wohl kaum! Denn erneut scheint Cox der letzte gewesen zu sein, der den Landstreicher lebend gesehen hat... Zuviel der Zufälle, befindet auch Paul Cox' langjähriger "Bekannter", sein immerwährender Widerstreiter Kriminalinspektor Carter, und nimmt ihn erstmal in Haft. Doch zum Glück gibt es ja auch noch Cox' guten Freund Thomas Richardson, Hörspielfans schon aus früheren Teilen der Serie, z.B. "Tod auf Gepäckschein 3311", gut bekannt. Dieser, von Beruf Privatdetektiv, bekommt alle Hände voll zu tun, seinem Freund aus der Patsche zu helfen. Und die Zeichen stehen auf alarmrot, denn bei zwei Leichen bleibt es nicht... In der fantastischen, wortgewandten Produktion des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahr 1969 spielt dieses Mal Günther Ungeheuer den Paul Cox, und er macht das richtig gut. Viele Stars der 60er Jahre reichen sich im "Heißen Dank fürs Kalte Büffet" buchstäblich die Klinke in die Hand: Peter Pasetti als Thomas Richardson ist eine geniale Besetzung, und der große Paul Dahlke als Kriminalinspektor Carter eine Wucht. Gert Baltus als Gregory Guilmore und Alexandra von Bajar als Haushälterin Mrs. Shanders können ebenso überzeugen wie der Rest der Sprecherriege, die Regisseur Heinz-Günther Stamm um sich versammelt hat. Die Musik von Konrad Elfers versteht es, bedrohliche
Situationen Gestalt annehmen zu lassen, und die Geräuschkulisse ist
für eine 60er-Jahre-Produktion ganz gut, einzig bei den Außenszenen
hapert es manchmal ein wenig. Leichte Tonschwankungen ziehen sich durch
das beinahe 40 Jahre alte Schmuckstück des Bayerischen Rundfunks,
aber das verschmerzt man gerne, wenn man dafür so ein tolles, flott
inszeniertes Krimi-Highlight genießen darf, das vor vergnüglichen
geistreichen Wortgefechten nur so strotzt! Die Geschichte selbst ist clever,
und bis zum Schluss fiebert man mit, denn der wahre Täter bleibt
lange im Dunkeln. Fazit: Paul Cox in einem herrlichen Katz-und-Maus-Spiel - ein
Highlight der Hörspielkrimi-Ära der 60er-Jahre - unbedingter
Hörtipp für Freunde des amüsanten, wortwitzigen Krimis!
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