Rolf und Alexandra Becker Gestatten, mein Name ist Cox: Eben war die Leiche noch da Hörspiel - 2 CD(s) / ca. 133 Minuten |
|
Sprecher: Regie: Peter M. Preissler Inhalt: Kritik: Es ist doch immer wieder das Gleiche: Kaum schaut man mal einen Moment weg, ist der Charmeur und Bonvivant Paul Cox auch schon wieder in Schwierigkeiten! Gerade erst hat er den Fall Wallings lebend überstanden ("Mord ist strafbar", erschienen ebenfalls im Hörverlag), schon sitzt er wieder tief in der schwärzesten Tinte... denn innerhalb kürzester Zeit wird er zum Hauptverdächtigen in einem Mordfall! Doch - Moment mal - wo ist denn nun schon wieder die Leiche? Inspektor Carter, Lieblingsfeind Nr. eins von Paul Cox und dauergestresster Angestellter der englischen Krone, kann nicht anders als Cox zu jagen, denn schließlich wurde dieser am Tatort gesehen, mit einem Revolver! Dass man den vollkommen Unschuldigen dorthin gelockt hatte, lässt sich nicht an den Yard-Mann bringen, und so bleibt Cox einmal mehr nichts anderes übrig, als - selbst auf der Flucht - den Mörder zu finden ... achja, und die Leiche! Unterstützung findet er bei seinem Freund, dem Privatdetektiv Thomas Richardson, der schon mächtig Übung darin hat, Paul aus der Patsche zu helfen - schließlich hatte man ja schon mehrere Male das zweifelhafte Vergnügen, gemeinsam auf Ganovenjagd zu gehen... Die Produktion aus dem Studio des Bayerischen Rundfunks hat nun auch schon ihre 30 Jährchen auf dem krummen Buckel, doch die Klangqualität ist einwandfrei und der Unterhaltungswert des vergnüglichen Kriminalhörspiels ist nach wie vor enorm! Unter der Regie von Peter M. Preissler gelang mit der bewährten Besetzung Reiner Schöne als Paul Cox, Michael Degen als Thomas Richardson und Harald Leipnitz alias Inspektor Carter eine wundervolle Adaption des direkten Nachfolgers von "Mord ist strafbar". Neben den bewährten Hauptrollensprechern glänzen diesmal vor allem Emely Reuer und Karyn von Ostholt in den weiblichen Rollen und Michael Habeck und Wolfgang Hess als windige Ganoven. Die Musik von Frank Duval ist einzigartig, sehr schmissig und hat einen ganz eigenen Touch irgendwo zwischen Groove, Funk, "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt" und den frühesten Disco-Anklängen - sehr ungewöhnlich für einen der klassischen Cox-Fälle, aber gut anzuhören und mit viel Flair. Mit Geräuschen wird in der 1978-Produktion weder gegeizt noch hausiert, so dass der Klangteppich zwar dezent im Hintergrund bleibt, aber den Hörgenuss schön abrundet. Wer bereits einige der Cox-Fälle kennt, weiß, worauf es hier vor allem ankommt: der Wortwitz steht im Vordergrund, und die Dialoge treiben einem immer wieder das Wasser in die Augen. So war mir bislang noch nicht bewusst, dass man sein Gegenüber mit dem Ausdruck: "Bei Ihnen latschen wohl kleine Enten durchs Gehirn" beleidigen kann! Man kann - und man hält sich glücklicherweise nicht zurück! Wie von der Hörverlag-Serie gewohnt mangelt es
dem Krimi-Highlight nicht an Hörkomfort: genügend Tracks, eine
umfangreiche Sprecherliste, die Kapitelauflistung und übrige Produktionsdaten
finden sich im vierseitigen Booklet, das Cox-üblich mit Erkennungswert
pfiffig gestaltet wurde. Fazit: Auch das jüngste Cox-Abenteuer "Eben war die
Leiche noch da" glänzt wieder mit viel Witz und sprachlichem
Einfallsreichtum und ist für Fans der lockeren Krimiserie eine echte
Empfehlung!
|