Raoul Barocco Chronologie der letzten Tage 3 - Ein Grab im Eis Hörspiel |
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Sprecher: Regie, Aufnahmeleitung, Bearbeitung, Schnitt: Marco
Göllner Inhalt:
Endlich ist er erschienen, der dritte und vorletzte Teil der Mini-Serie „Chronologie der letzten Tage“, und das Warten hat sich für die Fans gelohnt: „Ein Grab im Eis“ ist ein surreales Bombardement aus alptraumhaften Sequenzen und beklemmenden Szenen, die sich vor allem in Andreas „zweiter“ Welt, der Welt im Eis, abspielen. Daneben gibt es dann noch die „normale“ Wirklichkeit: Geschickt pendelt das Hörspiel zwischen den zwei Bewusstseinsebenen hin und her, mal befindet sich der Hörer mit Santori auf der Polizeiwache oder mit Andreas Eltern im Krankenhaus im Hier und Jetzt, mal mit Andrea und dem Alten in der so wichtigen zweiten Realität, in der Gut und Böse um das Baby kämpfen, und Clodomir und Santori, die unsterblichen Dämonen und ewigen Gegner aus vergangenen Zeiten, ihre Marionetten lenken. Wichtiges kristallisiert sich in dieser dritten Folge heraus: Antonio Santori, einst Großinquisitor unter Pius V., führt Max wieder ins Spiel, um an das Baby zu gelangen, und Clodomir alias Giordano Bruno, einst von Santori auf dem Scheiterhaufen verbrannt, bedient sich des Alten und Andreas, um die Dinge nach seinem Belieben zu lenken. Dabei scheint sich alles um das Zwitterwesen zu drehen, das Andrea im ewigen Eis gebiert – in ihm soll sich die Zukunft entscheiden. Wer wird die Oberhand erlangen und das Kind mit sich nehmen können? Toll inszeniert schafft das Hörspiel locker den Anschluss an seine beiden Vorgänger: Eine sehr effektvolle Geräuschkulisse bildet zusammen mit der Serienmusik von Marcel Schweder und Marco Göllner die Basis für das mystische Geschehen. Die wirkungsvollen Musikeinlagen, die man gekonnt einsetzt – mal Orchester, mal nur Querflöte oder Cello, sind abwechslungsreich, fügen sich prima ineinander und ergeben ein spannungsreiches Gerüst, das eine so dichte Atmosphäre aufbaut, dass man sie förmlich schneiden kann. Die Sprecherriege hat sich – ausgehend von Folge 1 – enorm weiter entwickelt. Marco Göllner als Erzähler ist klasse, und besonders kantig kommt Werner Birk als Graf Clodomir rüber, der der Serie seinen Stempel aufdrückt: Vielleicht nicht fehlerfrei, manchmal etwas zu hakelig, aber stets sehr präsent, ist er einfach DIE Stimme der „Chronologie“.
Eine spannende dritte Folge, die heiß auf das
Finale macht. Genug Fragen bleiben offen, die im vierten Teil zu klären
sind: Welche Rolle wird Jelena noch spielen? Was steht so Wichtiges im
Tagebuch des Alistair Crowley? Und wird es Santori gelingen, mit Andreas
Kind einen neuen „Statthalter des Bösen“ auf Erden einzusetzen? |