Edmond Hamilton

Captain Future 01: Die Rückkehr von Captain Future

Inszeniertes Hörbuch
Highscore Music
1 CD; 75 Minuten
ISBN: 9783943166026
Preis: 9,90 €


Mit den Original-Synchronsprechern und der Original-Musik der 80er Jahre TV-Serie

Buch: Thomas Tippner
Musik: Christian Bruhn, Sebastian Pobot
Produktion und Regie: Sebastian Pobot


Sprecher:
Erzähler: Helmut Krauss
Captain Future: Hans-Jürgen Dittberner
Joan Landor: Marie Bierstedt
Ezella Garnie: Klaus Dittmann
Simon Wright: Jochen Schröder
Grag: Friedrich Georg Beckhaus
Otto: Wolfgang Völz
Linide: Rüdiger Schulzki
Kommentator: Jens Wendland
Computer: Rene Wagner

Inhalt:
Vor drei Jahren machte sich die Future-Crew auf den Weg in die Andromeda-Galaxie, um die Geheimnisse der Menschheit zu erkunden. Seit dem ist die Mannschaft um Captain Future, alias Curtis Newton, spurlos verschwunden. Es gibt kein Lebenszeichen von Future, Simon dem fliegenden Gehirn, Otto dem Androiden sowie Grag dem Roboter. Zurückgeblieben sind Joan Landor und Ezella Garnie, welche sich auf dem Weg zum Mond machen, um endgültig Abschied von Future und seiner Crew zu nehmen…



Kritik:

Captain Future war in den Achtzigerjahren eine von wenigen Science-Fiction-Zeichentrickserien. Viele Weltraumabenteuer hatte das CF-Team zu bestehen, und das Ganze war unterlegt mit der peppigen Ohrwurm-Musik von Christian Bruhn, die vielen Fans noch gut im Gedächtnis ist.

Sebastian Pobot, die treibende Kraft bei Highscore Music, hat sich der Serie nun angenommen, jedoch mit einem lachenden und einem weinenden Auge: man durfte sich an vier Folgen gütlich tun, jedoch nur in Form von inszenierten Lesungen. Und genau daran krankt auch die Umsetzung. Sehr große Erzählerparts führen durchs Geschehen, das die wenigen echten Dialogszenen dann auch noch immer wieder durch Anghängsel wie "...sagte er mit tonloser monotoner Stimme" und ähnlich überflüssigen Satzteilen auffüllt.

Zudem ist der Erzählstil der Bücher so gar nicht mein Ding. Pathetisch-schwülstige Sätze pilchern dahin, und das will einfach nicht zum Sci-Fi-Genre passen: "Ihre Finger schlossen sich um das Eisengeländer. Noch einmal flüsterte sie: 'Nein.' Und dieses Mal galten ihre Worte dem ganzen Universum. Das Universum blieb ihr eine Antwort schuldig. Nirgendwo gab es eine Antwort. Und während sie den Blick in die Ferne gerichtet hielt, ging der schweigende Mond auf, als wolle er sie verspotten..."

Von diesem Riesenmanko einmal ab, hat das Team um Pobot im Großen und Ganzen ordentliche Arbeit geleistet - vor allem im Hinblick auf eine so originalgetreue Umsetzung wie es unter oben erwähnten Umständen möglich war: die Originalserienmusik von Christian Bruhn findet Verwendung und generiert ab der ersten Sekunde das "echte" Captain-Future-Flair, das einen gleich wieder in die Achtziger katapultiert.

Jedoch sind die Musikstücke nicht immer gut platziert, und es drängt sich einem der Eindruck auf, dass man unbedingt alle Stücke des Soundtracks unterbringen wollte - egal, ob diese der Stimmung der jeweiligen Szenen entsprechen oder nicht.

Auch Geräusche und Soundeffekte kommen hin und wieder zum Zug, und man hat mit diesem Mittel versucht, die inszenierte Lesung so lebendig zu gestalten, wie es eben geht. Leider mutet es fast wie eine Verzweiflungstat an, wenn man beispielsweise die kurze Erwähnung eines Krieges mit MG-Salven untermalt oder die nebenbei erwähnte Tatsache, dass Captain Future auf dem Mond aufwuchs, mit Babygeschrei.

Zur Freude der Fans konnten überwiegend dieselben Stimmen wie für die kultige TV-Serie gewonnen werden: Helmut Krauss, Hans-Jürgen Dittberner, Jochen Schröder, Friedrich Georg Beckmann und der 81(!)-jährige Wolfgang Völz erklärten sich zu dem Projekt bereit. Nur die Stimmen von Joan Landor (jetzt Marie Bierstedt) und Ezella Garnie (jetzt Klaus Dittmann) mussten ausgetauscht werden. Alle im Cast machen einen guten Job, heraus sticht natürlich vor allem Helmut Krauss, der einen Riesenpart zu bewältigen hat.

Die Story dieser ersten Folge ist nicht besonders packend, vor allem die erste Hälfte des Hörspiels kommt nur sehr zäh in Gang, und erst zum Showdown wird es so actionreich, wie man das von der Fernsehserie kennt. Da es sich hier um die erste Folge handelt, wird relativ viel Zeit von der Erzählung der Vorgeschichte in Anspruch genommen. Das wird sich wohl mit Folge 2 ändern.

Das Cover zur neuen Mini-Serie (es wird insgesamt vier Folgen geben) ist relativ einfallslos. Hier hätte man sich doch gerne was Kreativeres gewünscht.


Fazit:

Unterm Strich hinterlässt "Die Rückkehr von Captain Future" einen eher schwachen Eindruck.




Infos und Hörproben: http://www.highscoremusic.com/