Andrea Camilleri Das Spiel des Patriarchen Hörspiel |
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Sprecher: Inhalt:
PCs und Internet fassen Fuß in Vigata, und Montalbano sieht sich plötzlich im Abseits hektischer moderner Geschäftigkeit. Er muss zur Seite rücken, Platz machen für Jüngere, Fixere, die Technisierung macht sich vehement breit im Kommissariat. Montalbano werden die simplen Fälle übertragen, das wars dann wohl. Aber nein! Natürlich nicht! Montalbano muss für einen Kollegen einspringen und landet mitten in einem verzwickten Mordfall. Wer war der junge Tote, der so einen aufwändigen Lebensstil pflegte? Und was wurde aus dem Ehepaar, das im selben Haus wie der Erschossene wohnte, aber nun verschwunden scheint? Und - hat womöglich die Mafia ihre Hände im Spiel? Mit leisem Witz und Charme geht es wieder zur Sache, wenn der so eigenbrötlerische wie altmodische Commissario beharrlich Stein um Stein umdreht und dabei wieder einmal das richtige Gespür beweist. Dass bei der Serie des SWR, dessen Montalbano-Inszenierungen allesamt sehr hörenswert sind, viel Augenmerk auf Atmosphäre und südliches Flair gelegt wird, zahlt sich aus. Es ist fast wie Urlaub, was Regisseur Leonhard Koppelmann und Komponist Henrik Albrecht da ins Ohr zaubern: die Geräuschkulisse ist wirklich 1 A, und man glaubt sich in jeder Szene an bekannte Orte versetzt, sieht, riecht, fühlt Vigata mit all seinen Gassen, Cafés, Häusern, seinen Geheimnisse hütenden Bewohnern und seinen von der Mafia geführten "Geschäften". Dass sich der Hörer immer wieder gerne den Camilleri-Produktionen überlässt, hängt nicht zuletzt an der Stamm-Sprechercrew, die Regisseur Koppelmann auch dieses Mal wieder mit im Boot hat: Horst Mendroch gibt einen ruhigen, stets präsenten Erzähler, der aus der Serie nicht mehr wegzudenken ist. Ebenso überzeugend wie immer agiert Gerd Wameling als Commissario Montalbano, aber auch die Nebenrollen sind exzellent besetzt. Die zwei CDs sind mit reichlich Tracks ausgestattet, dazu liegt dem Hörspiel ein Booklet mit den Produktionsdaten und Sprecherliste bei.
Commissario Montalbano löst in seiner unvergleichlichen Art den Fall - auch ohne modernen Firlefanz. Der richtige Riecher ist gefragt, und den hat er ohne Zweifel. Wer wissen will, welche Rolle ein alter Olivenbaum dabei spielt, sollte unbedingt zu diesem Krimi greifen. Hervorragende Krimikost aus dem Süden!
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