Frank Gustavus

Blackout

Hörspiel
Ripper Records
ca. 70 Minuten
1 CD; ISBN: 3-7857-1329-0; Euro: 15,95

Buch, Regie und Produktion: Frank Gustavus
Musik: Jan-Peter Pflug

Sprecher:
Paul Spence - Helmut Krauss
Dr. Elmi - Jürgen Thormann
Stanley Crane - Dietmar Mues
Marie Sanders - Ulrike Frank
David Greenberg - Lutz Mackensy
Trudie Greenberg - Katrin Gerken
Leo Lime - Achim Schülke
Frant Mills/Dr. Eisler - Volker Bogdan
Karl - Jona Mues
Berta - Aranka Mamero-Jaenke
Unterwachtmeister - Robert Missler
Alfred - F.-J. Steffens
Professor Weiß - Werner Cartano
Sturmbannführer Werner - Steffen Przbyl
Gruppenführer Kempf - Thorsten W. Weber
Lola - Antje Seibel
Wache - Frank Gustavus

Inhalt:
Hollywood 2001: Paul Spense, abgehalfterter Hollywood-Schauspieler mit deutschen Wurzeln, schlägt sich mit kleinen Rollen und Alkohol durchs Leben. Er träumt davon, aus der Filmmaschine auszusteigen und in Europa noch mal ganz von vorn anzufangen. Der Traum erfüllt sich auch, aber anders, als Spense es sich gedacht hatte: Nach einem Unfall in den Hollywood-Hills findet er sich in Berlin wieder - allerdings im Jahr 1941...


Kritik:

Eine spannende Story, die sich Frank Gustavus erdacht und fürs Hörspiel umgesetzt hat: sicher kein Mainstream, und schon die Zuordnung zu einem Genre gerät äußerst schwierig. Obwohl das Hörspiel seinen „Helden“ zwischen zwei Zeiten hin- und herpendeln lässt, ist es sicher kein SciFi- oder Mystery-Hörspiel, irgendwie auch kein Thriller, aber was dann... Auf jeden Fall dramatisch, aber auch kein hergebrachtes Drama, schildert es den Kampf des Paul Spense, der in der Gegenwart und auch in der Nazi-Vergangenheit im Deutschland 1941 um seine Identität, seine geistige Gesundheit und vielleicht sogar um seine Existenz ringt...

Viel Verwirrung um das Genre also, aber der Inhalt fesselt: Viele Fragen bleiben offen, bleiben dem Hörer überlassen, und auch das Ende ist kein klassisches. Was bleibt, ist eine spannende Story, die man unbedingt sofort nochmal hören will, sobald man sie zuende gehört hat.

Sprechertechnisch hat Gustavus wieder einen Topcast aufgefahren: Helmut Krauss, Jürgen Thormann, Dietmar Mues, Lutz Mackensy – ach was – einfach alle agieren auf den Punkt genau und sorgen für feines Theater-Feeling.
Für die Geräusche zeichnet diesmal Martin Langenbach verantwortlich, ein Name, mit dem man Qualität verbindet. Die starke Musik, die viel zur greifbaren Atmosphäre beitragt, ist wieder von Jan-Peter Pflug, einem der besten seines Fachs, der schon einige großartige Hörspielmusiken gemacht hat.


Fazit:

Die Story um Paul Spense, der zwischen Wahnsinn und Delirium, zwischen Hollywood und Nazi-Deutschland einen einsamen Kampf zwischen den Zeiten zu bestehen hat, fesselt und ist stark umgesetzt. Klasse Sprecher, starke Musik und eine Geschichte, die die Hörerschaft entzweit: für mich ein tolles Hörspiel, das fasziniert, jedoch viele Fragen offen lässt.

Weitere Informationen: http://www.ripperrecords.de