Rolf A. Becker Mordspielereien |
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Kritik: Neues von Rolf (A.) Becker zu hören, ist immer ein freudiges (Hör-)Ereignis. Zumindest mir waren die "Mordspielereien", die 1999 bei SFB und ORB (mittlerweile zum RBB fusioniert) unter der Regie von Regine Ahrem entstanden, bislang unbekannt. Zu genießen sind acht kleine, aber feine Hörspielchen, die in Reihe oder allein hörbar sind - denn ihre Figuren sind keine "Serienhelden", wie sonst aus dem Beckerschen Krimikosmos gewohnt, sondern es handelt sich um kurze Geschichtchen, die für sich alleine stehen. Lutz Riedel ist die wiederkehrende Komponente in diesen acht Hörspielminiaturen: er führt als Erzähler durch alle Geschichten, die man eher unter dem Sammelbegriff "Inszenierte Lesungen" denn als echte Hörspiele bezeichnen kann, da ihr Erzähleranteil insgesamt sehr hoch ist. Was aber nicht den Hörspaß mindert! Denn alle Produktionen aus der Feder von Rolf Becker sind nunmal einfach hörenswert und machen Spaß. Neben Riedel kommen auch die übrigen Sprecher öfter zum Einsatz: von Jürgen Thormann über Peter Groeger bis hin zu Carmen-Maja Antoni sind tolle Stimmen mit an Bord. Leider fehlt eine Angabe zur Musik. Diese klingt sehr nach Martin Böttcher und gibt den Hörspielminiaturen mit ihren leichtgängigen, schmissigen Grooves noch den letzten Schliff. In "Mordspielereien" spielt das Augenzwinkern
die wohl größte Rolle, und Becker bleibt seiner erfolgreichen
(Lebens-)Linie als Schriftsteller treu, seine abwechslungsreichen
Geschichten um die kleinen und großen Gauner ranken zu lassen. Und so
stehen auch hier - wie in seinen großartigen Stories um den Luftikus
und Lebemann "Paul Cox", die Gaunerfamilie "Die Experten" und den vom
Taschendieb zum Gangsterboss aufsteigenden "Dickie Dick Dickens" - die
ehrenwerten Einbrecher, Betrüger und Mörder im (humoristischen)
Mittelpunkt. Fazit: Kleine Hörspiel-Schmunzeleien für zwischendurch - für Fans von Rolf Becker ein echtes Schmankerl - Empfehlung! Hörspiel kaufen: http://www.amazon.de/
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