Beat Shakespeare

Inszenierte Lyrik
Sprecher: Gülcan Karahanci, Oliver Korittke, Jana Pallaske, Jessica Schwarz, Christian Ulmen
54:40 min.
Random House Audio
ISBN: 3-89830-663-1
3-CD-Box: Euro18,-

Covertext:
Beat Shakespeare ist eine Soundreise durch die wohl schönsten Liebesgedichte der Literaturgeschichte - Shakespeares Sonette: Unsterbliche Lyrik und relaxte Downbeats. R’n’B swingend zu klassischem Versmaß. Elektronik im Dialog mit den Stimmen des jungen deutschen Films. Eine Fusion von Globe Theatre und digitaler Moderne. Ein respektvoller Mix, der Shakespeare in die Zwischenwelt der Clubs und Bars entführt.

Kritik:

Ein interessantes Projekt, das man da auf die Füße gestellt hat: Shakespeare zwischen Jazz und Klangcollagen, vorgetragen von bekannten jungen Sprechern aus Film und TV. Auf insgesamt 31 Tracks und knapp 55 Minuten sind einige der schönsten Sonette Shakespeares zu hören, eines davon sogar auf Englisch, die anderen auf Deutsch.
So unterschiedlich die Vortragenden, so unterschiedlich ihr Stil: eine gute Mischung, die teilweise zu packen weiß, manchmal aber auch etwas holpert.
So muss sich beispielsweise Oliver Korittke erst etwas ‚warmsprechen’, bevor er zu seinem Rhythmus findet, und Gülcan Karahanci kämpft einige Male mit zu langen Pausen, während der Vortrag von Jana Pallaske und Jessica Schwarz von Anfang bis Ende überzeugt. Sehr genial bietet Christian Ulmen seine Takes dar - ein Profi, der es auch mit Shakespeares Versen locker aufnimmt.
Begleitet werden die Gedichte von smoothig-chilligen Beats, Geräusch-Collagen und Sounds zwischen coolem Jazz und Spandau-Ballet-Rifs, die sich nicht so richtig einordnen lassen - was aber auch gut so ist. Das ‚Erlebnis Shakespeare’ macht Spaß, und man hört gerne zu.

Einziger Wermutstropfen ist die Technik: So hat man ärgerlicherweise vergessen, das englische Sonett zu schneiden, und da der Sprecher dreimal anfängt und sich verhaspelt, und auch mitten im Gedicht noch einmal ein dicker Patzer sitzt, kommt bei Track 13 keine rechte Freude auf. Zudem gibt’s in Track 31 ein paar böse Knackser in der Hintergrundmusik.

Das gelungene dicke Booklet gibt Auskunft über jeden einzelnen Track und informiert mit vielen Fotos über die Aufnahmen in den Studios in Köln und Berlin.
Als Schmankerl gibt’s noch einen Hidden Track - der Kampf des Oliver Korittke mit dem englischen Original, auch ein Profi hats mal schwer! <g>

Fazit:

Beat Shakespeare - ein ungewöhnliches Projekt, das gerne Nachfolger finden darf.