Paul Auster Timbuktu Gelesen von Dietmar Mues |
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Covertext: Kritik: Wo Paul Auster draufsteht, ist meistens etwas Bizarres
drin: so auch in diesem Fall. 'Timbuktu' erzählt die Lebensgeschichte
von Mr. Bones, einem Straßenköter aus Baltimore, der mit seinem
philosophischen Herrchen Willy Christmas Seite an Seite durchs Leben zieht,
bis Willy stirbt. Nun beginnt eine Odyssee für Mr. Bones, die ihn
mit Menschen in Kontakt bringt, die sehr anders sind als Willy, der ihm
immer von Timbuktu, dem unerreichten Punkt hinter der Landkarte, erzählt
hatte... Der große Dietmar Mues (z.B. auch Jack the Ripper) ist die perfekte Besetzung für dieses Buch: gekonnt trägt er vor, was der nicht minder philosophische Hund des philosophischen Penners Willy Christmas alles erlebt - das hat Witz, Charme, Charakter, und nach einer kleinen Weile kommt es einem gar nicht mehr so merkwürdig vor, das alles aus der Sicht eines Hundes zu hören... Mues nimmt dabei mühelos die Hürde, aus einem Hundeleben ein fast schon alltäglich anmutenden Hörerlebnis zu machen. Das Hörbuch ist eine reine Lesung ohne Musik oder sonstige Effekte. Die Trackeinteilung von 13 bis 16 Tracks pro CD ist komfortabel, so dass man problemlos hin und wieder eine Pause einlegen kann. Aber eigentlich möchte man das ja gar nicht, denn Mr. Bones Leben ist viel zu interessant für Pausen! Fazit: Dietmar Mues liest vortrefflich die Geschichte von Mr. Bones - melancholisch, schön, tief, traurig und bizarr wie das Leben. Eine etwas andere Erzählung. Aber das ist bei Paul Auster, dem Meister der skurrilen Situationen, ja nichts Neues! |