Andreas Aschberg

Puppenspiel

Zukunftsthriller

Storyhouse Verlag
Fester Einband, 488 Seiten
ISBN 978-3-944353500
auch als E-Book erhältlich


Inhalt:

2040. Das Lifenet hat gerade das Internet abgelöst. Harte Zeiten für Rentner wie Egidius Stahl, geboren in einer Zeit, als Telefone noch Wählscheiben hatten. Aber wenn Egidius seine nette, neue Klientin retten will, dann muss der Privatermittler wohl oder übel mitten hinein in die virtuelle Welt des Lifenets. Dabei weiß er noch nicht einmal, wie man einen Plasmatank benutzt. Viel Zeit, es herauszufinden, hat er nicht. Denn während in Potsdam die Vorbereitungen der von vielen argwöhnisch beäugten Euro-Protect Konferenz anlaufen, steht plötzlich nicht mehr nur das Leben seiner Klientin auf dem Spiel, sondern auch das des deutschen Außenministers. Von seinem eigenen ganz zu schweigen.


Kritik:

Egidius Stahl gehört zur alten Garde. Mit seinen 70 Jahren ziehen einige Errungenschaften der vernetzten Welt des Jahres 2040 irgendwie an ihm vorbei. Nur gut, dass der erfahrene Privatdetektiv und Ex-Bulle noch zwei junge Mitarbeiter hat, die seine Wissenslücken auffüllen und ihn prächtig ergänzen. Denn ihr neuer Fall birgt einige gemeine Überraschungen, und ehe sich "Stahl und Partner" versehen, geht es um Leben und Tod...

Autor Andreas Aschberg bringt mit "Puppenspiel" seinen ersten "Zukunfts-Thriller" auf den Markt. Und der hat es in sich. Ein spannender Plot wird hier geboten, der sich nahtlos verzahnt mit ebenso spannenden Zukunftsentwürfen. Hier hat alles Hand und Fuß, und sowohl politisch als auch technologisch entwirft Aschberg ein Szenario, das man als sehr sehr realistisch einstufen kann. 

Viele, geradezu liebevoll entwickelte, höchst originelle Details machen "Puppenspiel" zu einem echten Geheim-Tipp, was die nahe Zukunfts-Literatur anbelangt. Projekte, die bereits heute entwickelt werden, sind in der Story weitergedacht, ebenso die geopolitische Weltlage, die den Hintergrund der exorbitant fesselnden Detektivgeschichte bilden.

Da gibt es zum Beispiel einen digitalen George Clooney, der in Espressobars immer noch Kaffee-Werbung macht, oder ein Lifenet-Spiel, das auf Douglas Adams' berühmter sechsteiliger Buch-Trilogie "Per Anhalter ins All" aufbaut. Oder eine neue Städtehierarchie, die aus der momentanen Flüchtlingswelle geboren scheint. Oder aber auch eine Firma namens "Daimler-Tata" oder Namen wie "Müller-Gökhan", die Deutschland als neuen globalen "Melting pott" feinzeichnen. Das sind großartige Ideen, die in "Puppenspiel" verarbeitet werden und den Thriller so lesenswert machen, dass jede, wirklich jede Seite ein Genuss ist.

Die Hauptfigur des Romans, Egidius Stahl, ist zudem ein charmanter, sich durch die nahe Zukunft kämpfender Typ, den man einfach mögen muss. Er hadert, rackert, kämpft, steht für sein Team ein, ist dabei ein alter Fuchs - und immer ein greifbarer, authentischer Charakter, dem man gerne durch die packende Handlung folgt.

Auch der Haupt-Plot ist stimmig bis ins Kleinste, und bis zur letzten Seite hervorragend aufgebaut und mit einer Spannungskurve versehen, deren Einzelteile wie Zahnräder ineinandergreifen. Ein großartiges Buch, und eins der besten der letzten zwölf Monate, das ich gelesen habe.

"Puppenspiel" werde ich dieses Jahr mit Sicherheit zu einigen Geburtstagen verschenken, ein echter Geheimtipp. Doch ein Geheimtipp wird das Buch sicher nicht lange bleiben.


Fazit:

Hervorragender, spannender, packender, auch lustiger, gut durchdachter Zukunfts-Thriller - Top-Buchtipp!


Infos gibt es hier: https://www.storyhouseverlag.de/