Erik Fehlbaum Die Arwinger 02: Johann Schleicher Historisches Piratenhörspiel in 5 Teilen |
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Sprecher: Inhalt: Kritik: Folge 2, "Johann Schleicher", entführt den gefesselten Hörer direkt wieder in die Zelle, in der sich Johann Torn seit Folge 1 befindet. Dort wird er weiter gefoltert, und das dieses Mal nicht mit dem Augenzwinkern der Einstandsfolge, sondern sehr brutal. Dass das Piratenleben damals kein Zuckerschlecken war, wird schnell klar. Die Macher vom Label Asgard haben auch mit "Johann Schleicher" wieder eine starke Produktion hingelegt, von der Atmosphäre über die sehr geschickt auf mehrere Zeitebenen angelegte Story bis hin zur Sprecherriege. Ein großes Lob geht erneut an die stimmungsvolle Musik von Michael Reffi, die das Mittelalter sehr lebendig wirken lässt. Auch die übrige Geräuschkulisse sitzt auf den Punkt. Einziger kleiner Makel sind ein paar Lautstärkeschwankungen, die einem das Gegensteuern nicht ersparen. Die Sprecher machen ihre Sache durch die Bank richtig gut. Martin Sabel in der Hauptrolle als angehender Arwinger Johann Torn und gleichermaßen als Erzähler ist eine tadellose Besetzung und gefällt nach wie vor. Ulrich Bähnk als Kerkermeister, Stephan Schad als Leif Nielsson und die übrigen Recken kommen rau und unverfälscht rüber und geben ein stimmiges Team ab, das hörbar Freude an der Arbeit hatte. Die Story pendelt diesmal zwischen den Szenen in der Folterkammer, die auch als Rahmenhandlung für die erzählte Lebensgeschichte Johann Torns dienen, sowie einigen Rückblenden auf die Kindheit Johanns - Hauptohrenmerk liegt aber auf den Erlebnissen Torns bei den Arwingern, die erzählen, wie es zu seiner unerquicklichen gegenwärtigen Situation gekommen ist. In "Johann Schleicher" erfährt Torn seine Aufnahme bei den Arwingern und muss sich erstmals als einer von ihnen beweisen. Dass gerade das Aufnahmeritual bei den Seeräubern ein wenig zu kurz kommt, ist etwas schade. Hier hätte man sich gerne mehr Zeit nehmen dürfen für die Details der Geschichte. Insgesamt verläuft der Spannungsbogen dieser zweiten Folge etwas moderat, was der guten Unterhaltung aber keinen Abbruch tut: die historische Kulisse und die faszinierende Story, die in greifbare Atmosphäre eingebettet ist, macht einfach großen Spaß. Auch die Aufmachung der CD ist wieder sehr gelungen.
Neben dem düster gehaltenen Coverbild gibt es im Booklet eine ausführliche
Produktionsliste sowie einige Erklärungen zu den plattdeutschen Begriffen,
die im Hörspiel Verwendung finden. Auf der Rückseite wird mit
einem Ausschnitt aus der aktuellen Folge als Appetizer zusätzlich
Stimmung gemacht. Fazit: Auch die zweite Folge des mittelalterlichen Piratenabenteuers
überzeugt mit starker Atmosphäre und kommt authentisch rüber
- wenn auch um einiges rauer als der erste Teil. Sehr hörenswerte
Fortsetzung!
Infos und Hörprobe: http://www.arwinger.de |