Oliver Wenzlaff: Adams van Ghoot

Science-Fiction-Love-Story-Hörspiel
ca. 100 Minuten
Hörspiele Welt
2 CD; Euro 12,99
ISBN 978-3-939451-08-2

Sprecher:

Erzähler: Andreas Fröhlich
Adams: Markus Stolberg
Gott: Engelbert von Nordhausen
Jenny: Gundi Eberhard
Bov: Philip Moog
PJ: Michael Tietz
Zahmer Ritter: Peter Flechtner
Peter: Martin Sabel
Paula: Nicole Unger
Mar:y Julia de Boor
Nozovon: Marion Thesenvitz
Nazuvan: Regina Schmolensky
Fernfahrerin: Jenny Bins
Sekretärin: Karen Schulz-Vobach
Kind: Anne Kalkbrenner
Technikinterfac:e Solveig Schuster
Untote: Eva Herold
u.v.a.

 

Inhalt:

Erde, ferne Zukunft. Bov, ein Loser wie er in diesem Buche steht, glaubt wieder an die Liebe, nachdem er einmal mit Jenny Mittagessen war. Um jedoch heraus zu finden, ob mehr zwischen den beiden laufen könnte als bloße Sympathie, muss er sie zunächst aus den Klauen von mysteriösen Entführern befreien. Dabei erhält Bov unerwartete Unterstützung von untoten Rittern, untoten Prostituierten und einem mürrischen Hologramm.Was aber keiner weiß: Hinter der Entführung steckt Adams, der vom fernen Planeten Ghoot stammt. Und was auch keiner weiß: Adams und der liebe Gott ringen bereits seit Ewigkeiten um die Geschicke der Erde. Ein Konflikt, der am Ende für die Menschheit tödlich ausgehen könnte…


Kritik:

Hier war ein echter Douglas-Adams-Fan am Werk, soweit mal klar. Wer wie ich den Zeiten eines "Per Anhalter durch die Galaxis" nachtrauert, seinen Witz vermisst und einfach auf herrlich verschrobene Stories steht, die dazu auch noch handwerklich 1 A gemacht sind, der hat mit Oliver Wenzlaffs Science-Fiction-Hörspiel endlich wieder Futter gefunden!! Schräg, crazy, dabei mit viel Wortwitz und Verve geschrieben, hat Oliver Wenzlaff eine Geschichte zu Papier gebracht, die nicht nur dem Schreibstil nach, sondern auch bereits im Titel seinem großen Vorbild huldigt ... oder soll es etwa Zufall sein, dass der Titelheld (oder sollen wir sagen, der Titel-Antiheld?) den Namen des großen Douglas Adams trägt? Wohl kaum!

Aber gehen wir weit zurück in der Zeit, als das Hörspiel begann... Und hier beginnt auch schon das Problem! Wie soll man eine Geschichte, die so genial verzahnt ist, in drei kurzen Sätzen beschreiben? Geht "0" (um es mit PJs Worten zu sagen). Versuchen wir es also mit den Figuren:
Da ist zuerst mal der arbeitsscheue Adams selbst, von Ghoot stammend, einem Planeten, der ein ... na "1", sagen wir mal, kleines Energieproblem hat, seit ... ach, lassen wir auch das. Auf jeden Fall wird Adams auf die Erde geschickt, um eine Evolution in Gang zu bringen, die nur ein einziges Ziel hat... NEIN, nicht einfach den Menschen! Sondern den ENERGIEerzeugenden Menschen! Dumm ist nur, dass Gott gleichzeitig dieselbe Idee hat (also die mit dem Menschen, nicht die mit der Energie), und im gleichen Moment wie Adams auf der Erde auftaucht, um die Schöpfung zu starten!!
Und dann ist da noch Bov, der stille Held der Geschichte: ein Loser mit Herz, der mit seinem leise vor sich hin intrigierenden Hologramm PJ (schlichtweg der Brüller!) - für manche beinahe unsichtbar - mehr durch die Story stolpert als sonstwas... und dennoch so einiges in Bewegung bringt (wenn wir mal von der Sache mit dem Aufzug Abstand nehmen).
Und dann gibt es da natürlich auch noch Jenny, eine wirklich nette Arbeitskollegin von Bov, die Bov sogar immerhin bemerkt (was nicht jeder tut!) und verblüffenderweise mit ihm ausgeht! ... was allerdings wiederum zu einem katastrophal-großen Dilemma führt, in dessen Verlauf sie von 2 außerirdischen spielsüchtigen Gaswolken entführt wird, was wiederum zur Folge hat, dass sich Bov in einem Untotenbordell galant aus der Affäre ziehen muss, um schließlich sogar buchstäblich durch dampfende K.... zu waten - und das alles nur, um Jenny zu retten!
Ob am Ende sogar noch - ganz nebenbei - die Erde vor der Zerstörung gerettet werden kann - wir werden sehen. Dies und noch 100 andere Kleinigkeiten, die das Hörspiel so liebenswert und einzigartig machen, sollte man auf jeden Fall selbst er-hören!

Perfekt agiert die Sprechercrew, in der sich viele große Namen finden: Neben Andreas Fröhlich, der einen Supererzähler gibt (tolle Besetzung!), glänzen vor allem Philip Moog als Bov und Michael Tietz als nerviges Hologramm PJ, doch auch alle anderen Sprecher agieren klasse.

Die Geräuschkulisse ist prima (bis hin zur kleinsten und beinahe unhörbaren "Aud-Lang-Syne"-Untermalung), die Titel-Musik ist beschränkt auf ein kurzes Jingle, das auch zwischen den einzelnen Szenen zum Einsatz kommt, aber für meinen Geschmack genau passt: kurz und knackig.


Fazit:

Eine herrlich krumm-genial-verwobene Story, die allen Douglas-Adams-Fans einen Riesenhörspaß bereiten wird - ist halt so (um es mal in Adams' Worte zu fassen). Eine rundum tolle Produktion. Achtung - Hörtipp! Sig-ni-kanter Hörtipp sogar! Sig-ni-kant!