Dirk Hardegen Road to Hell Ein Pulp-Hörspiel |
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Buch, Musik, Produktion: Dirk Hardegen Sprecher: Inhalt:
Tja, es gibt Tage, da sollte man sich das mit dem Aufstehen wirklich zweimal überlegen: Einen solch rabenschwarzen Tag hat Buchhalter Douglas Winterferry, Biedermann im langweiligen Flagstaff, Arizona, zweifelsohne erwischt: Sein Chef erklärt ihm unter der Hand, er habe die Firmenkonten geplündert, die Bücher gefälscht und alle Beweise so hingebogen, dass Doug als Schuldiger dasteht! Und dann ballert sich der Typ vor Dougs Augen auch noch eine Kugel in den Kopf. Klar, dass Doug völlig geschockt abhaut - dumm nur, dass er die Knarre gleich mitnimmt, folgerichtig als Hauptverdächtiger im "Mordfall" an seinem Chef gilt - und fortan quer durch die USA gehetzt wird... Douglas Winterferry ist ein Typ mit wirklich miesem Karma, und bunte Pillen, dumme Situationen sowie besagte Knarre und daraus resultierende "Unfälle" machen die Sache auch nicht besser. Hardegen hat eine clevere Story mit ebenfalls cleverem Ende ausgetüftelt: Mit Rückblenden wird die alptraumhafte Odyssee von Kleinstadt-Buchhalter Doug erzählt. Ein Tacken "Blue Velvet", eine Prise Road-Movie - "irrlichternde Pulp-Krimi-Odyssee" nennt sich das Ganze, und Unterhaltung ist garantiert. In manchen Szenen hätte es für meinen Geschmack etwas "unruhiger" zugehen können, ansonsten ist der Hörspielerstling von Sprecher und Musiker Hardegen gelungen. Eine beachtliche Sprechercrew hat sich Dirk "an Land gezogen", von Konrad Halver über Bert Stevens bis hin zu Horst Kurth (klasse als Bert Bowman) und Sven Matthias, der hier endlich mal eine eher raue Type spielen darf und das auch voll drauf hat - hier wurde sorgfältig ausgewählt und rollengerecht besetzt. Einzig Tatjana Auster hat ein paar kleine Ausreißer, vor allem die Panikszene kommt nicht so doll rüber. Die Hauptrolle des gebeutelten Buchhalters spielt Dirk Hardegen selbst: klasse Leistung! Musikalisch hat Hardegen einen Mix aus Blues, Rock und chilligeren Stücken eingespielt, die das Hörspiel atmosphärisch untermalen. Nur ein paar mehr rockigere Tracks habe ich vermisst - schließlich bewegt sich das Stück ja im Pulp-Bereich, und da darfs ruhig etwas knalliger, bunter und trashiger zugehen. Einen fetten Extrapunkt gibts für das stylishe Outfit der CD (Silberling kann man dazu wohl kaum sagen :-) ): obercool!
Für einen Pulp-Krimi stellenweise zu wenig Pfeffer,
ansonsten ein feiner Erstling und gute Unterhaltung! Weitere Infos: www.ohrenkneifer.info ; www.pop.de
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