Herbert Reinecker Straßenfeger-Trilogie Der Tod läuft hinterher / Babeck / 11 Uhr 20 Anzahl Disks: 3 |
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DER TOD LÄUFT HINTERHER Inhalt: Darsteller:
BABECK Inhalt: Bildformat: 4:3 Vollbild Darsteller:
11 UHR 20
Gesamtlaufzeit: ca. 200 Minuten Darsteller:
Kritik: Es dauerte bis 1967, als das ZDF endlich die Antwort auf die legendären Francis-Durbridge-Straßenfeger gab: Mit "Der Tod läuft hinterher" (1967), "Babeck" (1968) und "11 Uhr 20" (1969), alle drei mit dem Drehbuch-/Regie-/Produzentengespanns Herbert Reinecker/Wolfgang Becker/Helmut Ringelman ins Programm gebracht, konnte man sich dann zurecht ein großes Stück vom "Straßenfeger-Kuchen" abschneiden. Vor allem den spannenden Geschichten von Herbert Reinecker ist dies - neben den tollen Schauspielern - zu verdanken. Reinecker, der mit seinen 281 Folgen(!) an Derrick-Drehbüchern, zahlreichen Tatort-Folgen, vielen berühmten Filmen und Serien (darunter "Der Hexer", "Rheinsberg", "Jakob und Adele", "Das Traumschiff" und unzähligen weiteren) ZDF-Fernsehgeschichte geschrieben hat, steht - was die Produktionsdichte angeht - Francis Durbridge in nichts nach. Und dass er auch auf dem ureigenen Terrain des britischen "Meisters" mithalten kann, hat er mit diesen drei Straßenfegern bewiesen: In "Der Tod läuft hinterher" begeistert Joachim (Blacky) Fuchsberger als Edward Morrison, der über drei Folgen den Mörder seiner Schwester jagt, und dabei von London bis nach Frankreich einem groß angelegten Verbrechen auf die Spur kommt. In "Babeck" versucht Manfred Krupka (Helmut Lohner), das spurlosen Verschwinden seines Vaters aufzuklären - und gerät dabei an ein internationales Syndikat. "11 Uhr 20" beschließt die spannende Trilogie - wieder ist es Blacky Fuchsberger, der als Ingenieur Thomas Wassem in Instanbul den mysteriösen "Selbstmord" seiner Frau aufzuklären versucht, und ins gefährliche Fahrwasser eines Öl-Deals gerät, das sich als lebensgefährlich erweist... Schauspielerisch sind alle drei Filme toll ausgestattet: Joachim Fuchsberger spielt gleich zweimal die Hauptrolle, in Babeck ist es Helmut Lohner. Viele Berühmtheiten reihen sich aneinander: in "Der Tod läuft hinterher" sind es die große Elisabeth Flickenschildt, Marianne Koch, Josef Meinrad, Pinkas Braun, Gisela Uhlen, Ernst Fritz Fürbringer, Gerd Baltus, Friedrich Schoenfelder - in "Babeck" Siegfried Lowitz, Charles Regnier, Senta Berger, Curd Jürgens (der eigentlich eine Hauptrolle spielen sollte, sich aber das Bein brach, und deshalb als "der Mann im Rollstuhl" auftrat!!), Friedrich Joloff, Raimund Harmstorf, Wolfgang Völz - und in "11 Uhr 20" schließlich Gila von Weitershausen, Christiane Krüger, Jochen Busse, Nadja Tiller, Esther Ofarim - für die Straßenfeger des ZDF gaben sich einige der ganz Großen der Zunft die Klinke in die Hand. So sehenswert die Filme sind, so bescheiden fällt leider das Bonusmaterial der Box aus; das Interview mit Herbert Reinecker ist aber detailreich und sehr informativ. Ansonsten gibt es noch zwei kleine Bildergalerien und eine Filmografie von Reinecker zu betrachten. Auf die technische Aufbereitung hat man nicht besonders viel Augenmerk verwendet: Das Bildmaterial der zwei älteren Dreiteiler ist kontrastarm, die Tonqualität schwankend, aber das Ergebnis ist allemal sehenswert, und es gibt keine Ausfälle, die wirklich eklatant wären. Alles in allem hätte man sich gerne ein bisschen mehr um die Restaurierung bemühen dürfen, aber das Ergebnis geht insgesamt in Ordnung. Untertitel zu allen drei Filmen fehlen leider. Insgesamt bietet diese Straßenfeger-Trilogie spannende
Unterhaltung - alle drei Dreiteiler sind packend, mit viel Zeitkolorit
und zahlreichen berühmten Schauspielern gespickt, spielen an - für
damalige Verhältnisse - sehenswerten und teilweise exotischen Orten:
von England über Frankreich, Italien, Türkei bis nach Tunesien
- und machen auch musikalisch auf sich aufmerksam. Vor allem die Extra-Musikstücke
von Kiki Dee, Senta Berger und Donna Summer bleiben lange im Ohr, und
die Titelmusiken sind so reißerisch und aufwühlend, wie sich
das für echte Straßenfegerkompositionen gehört.
Die Antwort des ZDF auf die ARD-Durbridge-Straßenfeger:
sehenswerte Reißer mit viel Spannung, Zeit- und Lokalkolorit in
einer Box, die sich lohnt - Empfehlung! Erschienen bei: http://www.karussell.de
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